PC Upgrade 2025
Dieses Jahr war es wiedermal Zeit für ein grösseres PC Upgrade. Mein guter alter PC hatte sich nach 7 Jahren einen besseren Prozessor verdient. Damit einhergehend brauchte es auch ein neues Mainboard. Und da ich schon mal dabei war, habe ich auch neuen Arbeitsspeicher und eine grössere Festplatte für Datensicherung eingebaut.
Neuer Prozessor, neues Mainboard und Ram
Seit 7 Jahren hat mein Intel i7 7700 solide seine Dienste verrichtet. Aber gerade beim Gamen habe ich gemerkt, dass ein paar mehr Prozessorkerne mein Spielerlebnis verbessern würden.
Nach einigem Suchen habe ich mich für einen AMD Ryzen 9 7900 entschieden. Das Preis-Leistungsverhältnis ist in 2025 hervorragend. Viel wichtiger ist aber der unglaublich niedrige Stromverbrauch und die damit einhergehende leichte Kühlung. Während moderne Intel Prozessoren 120-180W bei Last vom Netzteil beziehen, liegt der R9 7900 bei knapp über 60W.
Wenig Abwärme vom Prozessor heisst auch wenig Aufwand zum Kühlen. Ein kompakter Dark Rock Slim Kühler von bequiet reicht völlig aus. Ich bin ein grosser Fan der Firma bequiet, denn alles was sie produzieren ist langlebig und leise. Plus, man kann ein deutsches Unternehmen unterstützen.
Da der neue Prozessor ein AM5 kompatibles Mainboard verlangt, musste auch ein neues Mainboard her. Ein billiges Asus Prime B650-Plus war meine erste Wahl. Es hat mehr als genügend Schnittstellen und viel Platz für den Prozessor Kühler.
Den neuen Ram bzw. Arbeitsspeicher habe ich mir auch noch gegönnt. Grundsätzlich hätten meine alten Ram Riegel noch ihren Dienst getan, aber die wären mit 2400MHz eher Bremsklötze. Ein Doppelpack 16GB Corsair Vengeance 5200MHz kamen noch auf die Einkaufsliste.
Kostenpunkt
Ich baue meine PCs seit über 30 Jahren selbst zusammen. Der Preisverfall bei den Komponenten fällt mir immer wieder auf.
Die 32GB Arbeitsspeicher waren mit CHF 85.- unglaublich billig. Der Prozessor mit CHF 314.- war die teuerste Einzelkomponente, aber das ist auch der technischen Komplexität dieses Wunderwerks geschuldet.
Alles in allem habe ich für Mainboard, Prozessor, Lüfter und Ram CHF 594.- bezahlt. Das ist wirklich extrem günstig, wenn man bedenkt, dass mich diese Teile die nächsten 7-8 Jahre wieder begleiten werden.
Und ich hätte noch sparen können, wenn ich auf den Lüfter verzichtet hätte. Dem Prozessor lag ein guter Lüfter bei, aber ich wollte einfach gern einen Lüfter von bequiet. Das war so eine Art Trinkgeld an bequiet, weil die anderen Komponenten von bequiet einfach unkaputtbar sind.
Neue alte Backup Festplatte
Eine neue Backup Festplatte stand eigentlich nicht auf meiner Wunschliste. Meine bisherige externe 8TB hatte noch ein bisschen Luft. Aber da ich wusste, dass ich den PC aufmachen würde und fast alles Innenleben für den Austausch vom Mainboard herausnehmen würde, habe ich die Gelegenheit genutzt.
Ich habe eine gebrauchte 16TB Festplatte von Toshiba für CHF 300.- gefunden und gleich zugeschlagen. Für den Moment ist das etwas Overkill, aber mein PC wird mich noch lange begleiten. Es ist eine Investition für die Zukunft.
Einen Einbaurahmen, der Lärm aus Schwingungen der Festplatte komplett absorbiert, habe ich direkt aus China bei aliexpress für CHF 9.- noch zusätzlich angeschafft.
Was unverändert blieb
Das Schöne an einem kleinen PC unter dem Tisch ist, dass ich immer nur das austausche, was ich gerade brauche oder mir leisten will.
Auch wenn der Austausch von Mainboard, Ram und CPU ein eher grosser Umbau ist, bleiben mir genug Komponenten zur weiteren Nutzung erhalten:
- be quiet Pure Base 500 Gehäuse mit 3 Gehäuselüftern
- Seasonic Prime Titanium Fanless 600W Netzteil
- MSI GeForce RTX 3060 Ti Grafikkarte
- WD Black SN770 M2 2TB Festplatte
- Samsung SSD 860 4TB Festplatte
- Hl Data Storage Bluray Brenner
Einbau der neuen Komponenten
Nachdem endlich alle Einzelteile bei mir auf dem Tisch lagen, ging es ans Einbauen. Obwohl ich schon seit 30 Jahren an meinen PCs rumschraube, mache ich mich trotzdem vorher kurz schlau. Am wichtigsten ist das Abchecken des Mainboard Handbuchs, um zu wissen wo sich welche Schnittstellen befinden. Und im Anschluss ein kurzer Blick zu youtube, ob die Montage von Prozessor oder Lüfter schwierig sein könnten.
Das Mainboard mit samt Prozessor, Lüfter und Ram war in 40 Minuten auf dem Tisch zusammengesteckt. Den grössten Aufwand nahm - wie zu erwarten - die Montage des Lüfters auf dem Mainboard in Anspruch. In schöner Tradition habe ich die Halterung für den Lüfter zuerst seitenverkehrt montiert. Das passiert mir irgendwie jedes Mal.
Dann habe ich den PC von seinem alten Mainboard nebst CPU und Lüfter befreit. Da am Mainboard so ziemlich alle Kabel zusammenlaufen, gab es einige Kabel zum Abziehen.
Das Herausnehmen der Grafikkarte war etwas frickelig, weil die recht schwere Grafikkarte durch einen grossen Metallbügel in ihrer Position gehalten wird.
Nach einem kurzen Aussaugen des Innenraums flutschte das neue Mainboard in die korrekte Position im PC. Danach war nur noch das Verschrauben des Mainboards im Gehäuse fällig.
Und dann folgt der Teil, der mir am wenigsten Spass macht: Alle Kabel wieder am Mainboard anschliessen. Dabei sind die dicken Stromkabel die einfachsten Kabel. USB, Audio und Lüfter gehen auch noch gut von der Hand. Aber diese winzigen Anschlüsse für Power Knopf und Festplatten Zugriff sind nichts für meine Finger.
Erster Start und BIOS Update
Für den ersten Start eines neuen Mainboards lasse ich immer so viel wie möglich weg. D.h., Festplatten werden nicht angeschlossen und die Grafikkarte wird auch noch nicht eingebaut.
Der Monitor wird direkt ans Mainboard angeschlossen, weil der Prozessor auch eine eingebaute Grafikeinheit hat.
Das Einschalten nach einem grösseren Umbau ist definitiv der spannendste Moment: Netzteil anschliessen, Netzteil einschalten und den Power Knopf drücken. Dann heisst es erstmal etwas Geduld haben, weil ein neues Mainboard und neuer Arbeitsspeicher eine Reihe von Selbsttests durchlaufen.
Diesmal hat alles auf Anhieb geklappt und der PC sagte brav: No harddrive found. Ein kurzer Blick ins BIOS zeigt, dass meine BIOS Version etwas veraltet war. Ich hatte vorher bereits die neuste Verson auf einem USB-Stick geladen. Also habe ich den USB-Stick reingesteckt und das Update durchgeführt. Nach 8 Minuten mit zwei Neustarts war alles erledigt.
Alles anschliessen und einschalten
Da grundsätzlich alles nach dem Einschalten funktioniert hat, habe ich alle Festplatten angeschlossen. Für die M2 Festplatte hält das Mainboard einen wunderschönen Kühlkörper mit Wärmeleitaufkleber bereit. Das ist zwar für meine Zwecke etwas Overkill, aber man kann nie genug Kühlung haben.
Die neue Toshiba Festplatte mitsamt des Einbaurahmens hat ebenfalls einen schönen Ort im Gehäuse bekommen.
Nachdem alles angeschlossen war, musste das Monster von Grafikkarte wieder montiert werden. Wie schon beim Ausbau erwies sich der Metalbügel der Grafikkarte als die anspruchsvollste Aufgabe. Nach 15 Minuten mit vielen wüsten Beschimpfungen und schweissnasser Stirn war auch diese Aufgabe vollbracht.
Nun folgt der zweite Moment der Wahrheit: Das Einschalten mit allen neuen und alten Komponenten.
Linux ist solide und langweilig
Der PC fuhr nach dem Einschalten so schnell hoch, dass ich vergessen hatte die richtige Festplatte für das Starten festzulegen. Das brauchte ich auch nicht, weil einfach die richtige Festplatte gefunden wurde.
Das grüne Linux Mint Logo blitzte kurz auf und dann war ich schon auf dem Desktop. Internet war sofort verfügbar. Keine Fehlermeldungen, keine Infos und keinerlei Probleme.
Ein kurzer Blick in die System Information zeigte, dass alles so tut wie es tun sollte. Linux war zufrieden, ich war zufrieden und das finale Aufräumen konnte beginnen.
Das Aufräumen besteht aus sauberem Kabelmanagement im Gehäuse. Das bekommt man mit gesunden Menschenverstand und ein paar kleinen Kabelbindern zügig hin. Danach wird der PC zugemacht und die vielen kleinen Kartons, die quer durch mein Büro verteilt waren, konnten für die Entsorgung zusammengesammlt werden.
Mission fulfilled.
Vier Wochen später
Der PC schnurrt fast lautlos vor sich hin. Die neue 16TB Festplatte für Backups wurde in wenigen Minuten eingerichtet und macht ihren Job im Hintergrund nahezu geräuschlos.
Ansonsten läuft alles wie gewohnt; nur eben schneller und mit höheren FPS beim Gamen. Die insgesamt 4 Stunden Einbau und Umbau haben sich gelohnt.